Mit einem schönen Sonnenaufgang aufgestanden, haben wir uns gleich auf den Weg nach Wellington gemacht, um rechtzeitig an der Fähre zu sein. Wir hatten noch eine Passstraße und Berufsverkehr vor uns und von daher haben wir ausreichend Puffer eingeplant. Kurz mulmig ist uns zu Beginn der Passstraße geworden, als der Motor schon ziemlich komisch-laute Geräusche von sich gegeben hat, die sich aber nach wenigen Minuten mit einem ´Plopp´ wieder normalisierten.
Der Check-In am Hafen lief problemlos und wir wurden in Lane 5 gelotst. Stephan machte den Wagen aus und das war´s dann auch, denn dieser sprang nicht mehr an. Die Batterie war voll, aber der Anlasser verweigerte jegliche Reaktion. Wir haben gleich dem Einweiser Bescheid gegeben, der rumfunkte und meinte, sie gäben uns später einen Quick-Start, also Starthilfe.
Nach dem alle Womos vor und hinter uns bereits im Schiff waren, kam dann deren Einsatzwagen, der versuchte, uns Starthilfe zu geben – aber nix ging. Stephan telefonierte wieder mit der Campervan-Hotline und bei Lydia machte sich aufkommende Panik breit, denn keiner von uns wollte in Wellington bleiben 🙂 Nach Lydias Stoßgebeten gen Neuseeland-Himmel kamen die KFZ-Men wieder an und meinten, sie schieben uns an, damit wir auf die Fähre kommen. Gesagt, getan. Zwei Helfer hinten schoben und der Wagen sprang an 🙂 Lydia schrie ihnen noch “we love you” zu und wir waren auf der Fähre. Uff. Noch schnell mit der Crew besprochen, dass wir auch wieder hinunter geschubst werden müssen und dann sind wir hoch an Deck.
Die Stimmung war auch schon mal besser 🙂
Wir haben uns ein Frühstück geholt und Stephan hat dann wieder rumtelefoniert. Sowohl mit den Campervan-Leuten, als auch mit der Agentur, über die wir gebucht hatten. Ein Austausch, z.B. in Christchurch, war aber leider immer noch nicht möglich, weil Mitte der Hauptsaison. Aber zumindest haben wir eine Werkstatt im kleinen Picton genannt bekommen, die sich um uns kümmern.
In Picton angekommen und von der Fähre geschubst, sind wir gleich zur Werkstatt gefahren, wo man uns am Gequietsche bereits erkannte und uns in Empfang nahm. Nach 1,5 Stunden Picton wurden wir dann angerufen um zu erfahren: “Yes, it´s bad. Not bad bad, but bad”. Bedeutete: Der Startermotor war hinüber, musste bestellt werden, kam erst am nächsten Tag und wir waren gegroundet 🙁
Die wirklich sehr freundlichen Menschen von der Werkstatt haben versucht, auf Kosten der Campervan-Company eine Unterkunft für uns zu finden – aber Mitte Hauptsaison – alles ausgebucht. Die haben bestimmt alle 30 Adressen in Picton abtelefoniert, bis es dann eine Standard-Cabin im Holiday-Park wurde.
Am nächsten Tag um 11:00 wurden wir wieder abgeholt und konnten nach einer weiteren halben Stunde wieder losdüsen, mit repariertem und gechecktem Wagen. Am Lärm konnten Sie leider nix machen, der Mechaniker meinte, es ist der Keilriemen, aber das können wir ignorieren. Na gut, zwei Vorteile hatte das: Lydia war jetzt wegen der Ursache des nervtötenden Gequietsches beruhigt und wir wurden schon von weitem gehört 🙂
Na dann: Wohlan! Wohlauf!
Hoffnungsvoll sind wir weiter Richtung Cable Bay gefahren und haben in Havelock feine Greenlip-Muscheln im Garten des Mussel Pots genossen. Im Café gegenüber haben wir noch den ersten Cappuccino des Tages zu uns genommen und sind dann zu einem schön ruhigen Campingplatz weitergefahren.
Wir dachten, wir haben einen schönen Platz ausgesucht, als nach einer halben Stunde die Deutsch-Schwemme losging und wir umgeben waren von lauter geselligen Deutschen, die unbedingt Ihre Erfahrungen austauschen wollten. Genau deswegen waren wir hier! 🙂
Nach einem netten Gespräch mit der Camp-Managerin über unsere “Freunde”, schlug sie uns ein sehr nettes Plätzchen umgeben von Bäumen und einem Flüsschen etwas abseits hinter dem Office vor, was wir dankend annahmen.
Somit konnten wir diesen ereignisreichen Tag ruhig ausklingen lassen.



























