Lake Ohau und Graham

26. bis 28. Februar 2019

Nach einer guten und ruhigen Nacht haben wir unseren Hügel schweren Herzens verlassen und sind gut gelaunt aufgebrochen. Als Übergabepunkt für unser Austauschfahrzeug haben wir uns unter Einbeziehung mehrerer Faktoren einen Campingplatz zwischen Christchurch und Dunedin ausgesucht. Von daher mussten wir wieder Richtung Lake Pukaki 🙂 und haben dann aber einen kleinen Abstecher links am See vorbei Richtung Mount Cook gemacht.

Auf dem Weg dorthin haben wir kurz eine Lavenderfarm besucht, Creme gekauft und von dem netten Verkäufer den Tipp bekommen, zum Lake Ohau zu fahren, da wir ja Ruhe suchen. Dieser war übrigens ein in Deutschland lebender Pole, der lieber 3 Monate die Sonne in Neuseeland genießt anstatt den Winter in Deutschland zu verbringen. Auch ein Lifestyle 🙂

Danach weiter nach Glentanner Richtung Mount Cook. Wir dachten, es sei ein Dörfchen, dabei war es nur ein Campingplatz und eine Helikopter-Station für Flüge auf und um den Gletscher. Das wollten wir nicht (hatten wir 2007), Cappuccino hingegen schon. Den haben wir dort in der Sonne genossen und sind dann entspannt umgedreht.

Lake Ohau klang gut, also hin. Wir haben noch bei einer Lachsfarm Halt gemacht, die in ihrem eigenen Shop u.a. superleckeren Graved Lachs verkauft haben. Da haben wir reichlich zugeschlagen.

Es war eine tolle Fahrt zum See, wo wir relativ schnell unseren Freedom-Campingplatz fanden. Irre, echt ein mystischer See, den wir nach der ersten Portion Lachs bei einem ausgedehnten Abendspaziergang mit viel Wind und einer ganz speziellen Abendstimmung erlebt haben. Wieder zurück und nach der zweiten Portion Lachs 🙂 ist Stephan noch ein halbes Stündchen zur Abenddämmerung laufen gegangen, erst das zweite Mal in diesem Urlaub 🙁

Der Preis für die Einsamkeit und diese unglaubliche Abendstimmung war die windigste Nacht, die wir bislang in einem Womo erlebt haben. Von daher war sie nicht sooo ruhig, hat uns aber beide nicht gestört.

Am nächsten Morgen sind wir dann noch weiter den See raufgedüst, auch um zu checken, ob es denn dort nicht so windig gewesen wäre – es war überall sauwindig. Aufgeladen mit starken Eindrücken haben wir uns mit ein paar Umwegen über den Benmore Damm und ein paar weitere Seen gemächlich auf dem Weg zum Campingplatz nach Glenavy gemacht.

Dieser war wirklich sehr nett, ruhig und ein idealer Platz für etwas Arbeit und den Fahrzeugtausch.

Am nächsten Tag um 13:30 war es soweit. Ein netter Rentner, dessen Nebenjob das Hin- und Herbringen von Wohnmobilen war, kam und brachte uns den identischen Wagen, mit gleicher, sehr magerer Innenausstattung. Unsere kleine Hoffnung auf mehr Stauraum war also dahin.

Eigentlich ein entspannter und unkomplizierter Tausch. Während Lydia die ganzen Kisten und Kartons von A nach B räumte und wir alles hätten austauschen können, brauchte sich Stephan nur das Fahrzeug anzugucken und auf dem Protokoll zu vermerken, was er sonst noch so außen sieht. Unseren alten Wagen hat der nette Rentner nicht abgenommen, was bei Stephan irgendwie ein mulmiges Gefühl hinterließ, aber so ist das wohl bei einem Austausch “on the fly” mit dieser Firma.

Ein Blick auf den Tacho verriet uns, dass die 500.000 km bald bevorstehen, sie zu knacken, wird aber wahrscheinlich zu knapp.

Nach dem alles gleichzeitig passiert ist, sind uns ein paar Sachen durch die Lappen gegangen (u.a. Austausch der besseren Küchenutensilien). Ärgerlich, aber nicht so schlimm. Doof war aber, als wir nach Abfahrt des Rentners merkten, dass die hintere rechte Flügeltüre, die während der ganzen (Umräum-)Aktion offen war, nicht richtig zuging. Man konnte sie abschließen, aber es blieb ein 1cm großer Abstand. Sie ging nicht zu, auch nicht mit viel Kraft. Der Wagen war zwar “sicher”, aber es zieht etc. und ein gutes Gefühl ist anders – also wieder ein Abturner.

Um es kurz machen: Erneuter Anruf zuerst im Depot, wo der Wagen herkam, dann wieder mit Stuart telefoniert um im 20 Minuten entfernten Oamaru eine Werkstatt genannt zu bekommen. Das muss man ihnen lassen, schnell helfen tun sie schon 🙂 Also wieder losgedüst 🙁 Der Mechaniker war schnell für uns da, ein echt sympathischer Strahlemann. Er stellte sich als Graham vor und fixte die Sache für uns zügig – es hatte sich eine Verschluss-Nut verschoben und blockierte die Tür.

Wir verabschiedeten uns sehr nett und waren erstmal beruhigt.

Auf dem Weg zurück zum Campingplatz fiel uns auf, dass unser supernetter Mechaniker in Picton ebenfalls Graham hieß. Das deuteten wir als sehr gutes Zeichen für den Restart mit unserem neuen Begleiter und tauften ihn kurzerhand und voll guter Laune Graham 🙂

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